KITA "Am Stadtpark"
91154 Roth

Grunddaten

Objekttyp Kindergarten mit Kindertagesstätte
Urheber Brigitte Wenzel architektur städtebau, Roth
Bauherr Landkreis Roth
Standort 91154 Roth
Fertigstellung 01 / 2013

Eltern haben künftig einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz, das ist bundespolitisch so gewollt und von den Städten umzusetzen. Ein regelrechter Einrichtungs- und Bauboom an Kindertagesstätten hat allerorten begonnen. Die Stadt Roth muss und will mit der Erweiterung ihrer Kindertageseinrichtungen mitziehen.

Der KITA-Neubau wird als eingeschossiges Gebäude mit zwei Kindergartengrupppen und drei Kinderkrippengruppen konzipiert. Er lehnt sich als langgestreckter schmaler Baukörper an die Wand des Schützenhauses an und fügt sich in den vorhandenen Baumbestand ein. Der vorhandene Fußweg mit flankierendem, dichten Baumbestand bleibt bestehen.

Neben der Fläche am Stadtpark wurden u.a. folgende Grundstücke einer grundlegenden Beurteilung unterzogen: Am Hasenbühl, Rosenweiherstraße, Rothmühl-Passage (zweiter Bauabschnitt), TSV-Turnhalle, Stieberstraße neben Müller-Markt, Jägerheim, vor und hinter der Stadthalle, etc..

Die Beurteilungskriterien waren neben der städtebaulichen Eignung, die zeitliche Realisierbarkeit, die Wirtschaftlichkeit, der Immissionsschutz, die Lage zur Innenstadt, die Versorgungszentralität, das Planungsrecht, die Verkehrssituation, das Gefährdungspotential des Standorts, die Natur-Nähe und die pädagogische Wertigkeit.

Der gewählte Standort am Stadtpark hat viele Pluspunkte auf der „Haben-Seite“: Er liegt ideal im Stadtgebiet, ist gut erreichbar mit einem unmittelbaren Anschluss an Spielmöglichkeiten im Freien, im Stadtgarten und dem Stadtpark. Das Grundstück ist in städtischem Eigentum, eine Realisierung ist zeitnah möglich und somit kann sich die Stadt eine staatliche Förderung der Baumaßnahme sichern. Der Standort wird als pädagogisch wertvoll eingestuft, besonders für die Kinder, die ohne private Freifläche (Garten o.ä.) in der Stadt wohnen. Die Verkehrsbelastung der tangierenden Straße stellt keine Gefährdung dar.

Die Schulwegsicherheit ist u.a. durch den Erhalt des Fußweges gewährleistet. Die geringe zusätzliche Belastung durch Bring- und Holverkehr der neuen KITA kann zeitlich und verkehrstechnisch sicher abgewickelt werden. Ohnehin werden erfahrungsgemäß nahezu 50 Prozent der Kinder in der Innenstadt zu Fuß gebracht bzw. abgeholt. Der einzig schwerwiegende Nachteil auf der Soll-Seite betrifft den Eingriff in den vorhandenen Baumbestand. Um die KITA in der geplanten Form realisieren zu können, müssen von den vorhandenen ca. 70 Bäumen auf dem Grundstück 14 Stück in unterschiedlicher Größe und Wertigkeit gefällt werden. Es handelt sich um eine amerikanische Eiche, eine Esche, eine Rotbuche, eine Douglasie, eine Traubenkirsche, zwei Ulmen, vier Linden und vier deutsche Eichen.

Dieser ökologische Eingriff wird durch Ausgleichsmaßnahmen (Ersatzpflanzungen oder Flächenaufwertungen) im Rahmen der Neubaumaßnahme ausgeglichen. Es entsteht ein eingeschossiges Gebäude in ökologischer Bauweise mit begrüntem Dach. In dieser KITA kann umweltbewusstes Denken und Handeln das Grundprinzip eines pädagogischen Konzeptes sein. Zur KITA-Einweihung gibt es eine Baumpflanz-Aktion der Kinder.

 Mit der Errichtung der Kindertagesstätte "Am Stadtpark" soll dem Mütter- und Familienzentrum Roth e.V. das Kindergartengebäude an der Städtlerstraße zur Nachnutzung angeboten und somit die Möglichkeit eröffnet werden, das vorhandene Betreuungsangebot, bedarfsabhängig, zu erweitern.

Nicht nur Kinder, Eltern und Erzieher profitieren vom Standort am Stadtpark, sondern alle Bürger. Die Attraktivität einer Stadt, gerade auch als Wohnstandort wird zunehmend an den vorhandenen Einrichtungen für Kinder gemessen. Eine zeitgemäße KITA „Am Stadtpark“ mitten in der Stadt hat Signalwirkung nach außen und ist enorm wichtig für die Positionierung der Stadt im zunehmenden Wettbewerb der Städte untereinander.

 

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